Hans Dürst, 4. November 2016
... und weiter geht's
Nachdem alle Hellingteile verleimt und getrocknet waren, konnte der eigentliche Aufbau erfolgen.
Als erstes habe ich das Höhenleitwerk und das Seitenleitwerk komplett auf der Steckhelling aufgebaut. Dazu brauchte ich gerade mal einen verlängerten Abend.
Anschliessend ging es an den Rumpf. Das fertig verleimte Seitenleitwerk wurde auf die Rumpfhelling aufgesteckt. Dann wurden die Spannten aufgesteckt und mit den Längsgurten versehen. Nach dem Ausrichten der gesamten Konstruktion habe ich das Ganze verklebt. Für den Rumpf, wie auf den Bildern gezeigt, brauchte ich gut drei doch etwas längere Abende.
Noch etwas zur Anlenkung des Seitenleitwerkes. Diese erfolgt mit Seilen. Nicht die üblichen Kevlarschnüre, sondern mit Fesselfluglitze 0.3 mm mit Plastik ummantelt. Kevlarschnüre haben die Unart, sich immer wieder zu lockern, was zu unanständigem Flattern des Seitenleitwerkes führt.
Wenn man eine solche Anlenkung direkt auf dem Servohebel fixiert, geht das auf die Dauer auf das Lager des Servos. Dazu verwendet unsere «Modellfluggruppe Erlenbach» eine von kreativen Mitgliedern konstruierte Rollenanlenkung. Diese ist doppelt kugelgelagert und über die drei Innen Sechskantschrauben mittenverstellbar. Dazu muss die Anlenkung zum Servo nicht mehr gelöst werden. Eine saubere und «spannende» Sache. Damit habe ich erfolgreich bei meiner «Grünen Post» auch die Seilanlenkung des Höhenleitwerkes gemacht. Diese Rollen der «Modellfluggruppe Erlenbach» können über mich ( duerst@ggaweb.ch )zum Selbstkostenpreis von Sfr. 35.- oder Euro 32.- bezogen werden. Da wir diese in einer Lehrlingswerkstatt machen liessen, mussten wir aber auch rd. 200 Stk. bestellen. Also, es hat noch genug für Euch alle.
Die Schleppkupplung wird über ein 3.8 kg Servo betätigt. Bei meinen Modellen muss das Schleppservo immer mindestens das Modellgewicht tragen. Mit der Federwaage wird, unter Zug mit dem doppelten Modellgewicht, ausgelöst. Funktioniert das, ist alles OK. Ansonsten baue ich ein stärkeres Servo ein. Es soll ja Schlepp Piloten geben welche die Potenz ihrer Schleppmaschinen beweisen müssen und «senkrecht» steigen. Sieht, nach meiner Ansicht, vor allem bei solchen Segelmodellen schlimm aus.
Nun geht es an die Tragflächen. Die Anfänge sind bereits zu sehen. Zu den Querrudern habe ich mir auch noch ein paar Überlegungen gemacht. Gerhard sieht eine Hohlkehle vor. Die Konstruktion ist auch schlicht perfekt gemacht. Da eine Hohlkehle aber, vor allem bei Holzbauweise, nicht dicht ist, habe ich mich schweren Herzens entschlossen, ein «normales Folienscharnier» zu machen. Die Flugeigenschaften sind mir dabei genauso wichtig, wie eine gutes Aussehen. Zudem ist die Auftriebsverteilung der Kirby Petrel nicht gerade erhebend. Die Ruderwirkung ist bei dichten Scharnieren einfach wesentlich besser. Somit trägt dann auch die ganze Flügelfläche. Dazu wird das Ruderblatt von unten mit Gewebefolie angebügelt und die Bespannung (Koverall) von oben durchgezogen. Das Ganze kann am Schluss unter leichtem Druck mit dem Bügeleisen nach unten gestreckt werden. Diese Scharniere haben sich auch bei 5 Meter Modellen als sehr leichtgängig und stabil erwiesen.
Da ich nach dieser Etappe meine rechte Hand operieren liess, wird es ein bisschen länger mit der Fortsetzung dauern. In der Zwischenzeit ist der Verband schon ab und ich kann meine Finger bereits wieder einem «leichten Bautraining» unterziehen. Bilder von der Fortsetzung des Baues folgen, sobald ich so weit bin.
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