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Markus Frey,

Markus Frey plant diesmal etwas "Kleines": Die Scud1 im Massstab 1:2
"Scud1? Noch nie gehört ....."

Das Original:
Zweifellos gab es um 1930 herum in Deutschland wesentlich innovativere und leistungsfähigere Konstruktionen wie z.B. die „Wien“ oder den „Fafnir“, beides Konstruktionen von Alexander Lippisch.
L. E. Jeffrey Baynes, ein englischer Ingenieur, der seit 1916 in der Flugzeugindustrie arbeitete, verfolgte jedoch mit seiner Konstruktion, der „Scud 1“, ganz andere Ziele: Er schuf ein einfaches, preiswert herzustellendes Segelflugzeug für den fortgeschrittenen Piloten, das zwar nicht die höchstmögliche Leistung, dafür den grösstmöglichen Spass und Sicherheit bieten sollte. Der Prototyp flog erstmals am 11. Januar 1931. Das
kleine Flugzeug mit nur 7,70 m Spannweite fand auf Anhieb 5 Käufer. Ausserdem vertrieb man Pläne an Amateurbauer. Insgesamt wurden von der Firma Abbott-Baynes 12 Scud 1 gebaut. Eine Replika, gebaut 1994, ist im Brooklands Museum stationiert.

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„Der Rumpf mit diamantförmigem Querschnitt war unterhalb des kleinen einteiligen Flügels verstrebt angebracht. Nicht ganz einfach gestaltete sich für den Piloten der Einstieg in das Cockpit. Der nahezu rechteckige Flügel geringer Streckung besass nur am Flügelende eine Verjüngung zur Reduzierung des
induzierten Widerstandes. Die beplankte Flügelnase war für die Aufnahme von Torsionskräften ausgelegt. Die Pendelruder am Leitwerk liessen sich austauschen. Das Seitenruder konnte als Höhenruder eingebaut werden und umgekehrt. Im Flug erwies sich die Scud als sehr empfindlich und erforderte daher viel Gefühl beim Fliegen. Edward Mole, einem RAF-Offizier, gelang es, die
Scud1 eine Stunde zu fliegen. Unerfahrene Piloten neigten dazu,
sie zu übersteuern, und es ereigneten sich einige Unfälle. In Australien wurde eine Scud1 nach wenigen Testflügen verbrannt (!), nachdem der Besitzer entschieden hatte, dass das Flugzeug zu gefährlich wäre“.
(aus M. Simons „Segelflugzeuge 1920-1945“)
L. E. Baynes entwickelte 1932 die leistungsfähigere Scud 2. Deren Rumpf wurde bei gleichem Querschnitt ca. 1,2 m verlängert, und die Spannweite wuchs auf 12,1 m. Insgesamt wurden aber nur 4 Exemplare der Scud 2 fertiggebaut. Ein Flugzeug, die Scud 2 BGA 231 (G-ALOT) überstand den Krieg und ist,inzwischen restauriert, noch im Gebrauch und flugfähig.

 

Markus Frey, August 2012

Markus ist weit herum bekannt geworden durch seine exklusiven Grossmodelle SG 38, Hütter H28, Ka 4 Rhönlerche, Ku-4 Austria-„Elefant“ und seine „Wien“; alles Projekte im Massstab 1:2 mit Spannweiten bis 15 m. Diesen Massstab hat er sich zu eigen gemacht.

Scud1 34

Flugmodelle von dieser Grösse und dem entsprechenden Gewicht sind
bekanntlich aufwändig zu transportieren und aufzurüsten. Deshalb suchte sich Markus als nächstes Projekt ein Segelflugzeug von geringerer Spannweite, das alltagstauglich und mit einem PW durchaus zu transportieren ist. Auch sollte das Modell etwas rar und nicht allzu aufwändig zu konstruieren sein. So blätterte er
im Buch von M. Simons „Segelflugzeuge 1920–1945“ und stiess bald darauf auf die „Scud 1“ aus dem Jahre 1931. Die sehr einfache Bauweise, die geringe Modellspannweite von „nur“ 3,85 m, sowie das spezielle Aussehen überzeugten ihn auf Anhieb. Also machte sich sein Kollege Rolf Fritschi an die CAD-Konstruktion der „Scud 1“ auf der Basis der Risszeichnung von Martin Simons.

 

Markus Frey, September 2012

Und hier sind die technischen Daten der „Scud 1“:

Massstab: 1:2
Spannweite: 3,85 m
Rumpflänge: 2,03 m
Gewicht: 12 kg
Flächeninhalt: 2,1 m2
Flächenbelastung:
57 g/dm2
Profil: Gö 535

wie gewohnt schreitet der bau bei Kusi rasch voran:

 

Markus Frey, November 2012

Nach nur 3 Monaten Bauzeit war die „Scud 1“ flugbereit. Am 24. November 2012 erfolgte dann bei strahlendem und fast windstillem Wetter der Erstflug auf dem Modellflugplatz Müswangen. Andi Wespi amtete mit seinem starken Elektromodell als Schlepp-Pilot. Problemlos folgte die „Scud 1“ dem Schleppflugzeug und ebenso problemlos flog sie nach dem Ausklinken weiter.

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Markus war über die guten Flugeigenschaften recht erstaunt, wenn gleich das Modell durch den kurzen Rumpf und die Pendel-Höhenruder sehr direkt reagierte. Aber dies ist heute bei den Einstellungsmöglichkeiten am Sender kein Problem. Der Gleitwinkel war wider Erwarten gut. Wahrscheinlich flog das Modell dank seiner geringen Flächenbelastung sogar besser als das seinerzeitige Original! Spektakulär waren jeweils die Landungen: Das Modell näherte sich ruhig und langsam der Landebahn, und sobald es das Gras berührt hatte, verneigte es sich freundlich vor dem Piloten! Markus wird nächstens die Kufe mit einer Metallauflage versehen, damit die „Scud 1“ am Boden etwas besser gleitet.

 

Wir bedanken uns bei unseren Gönnern:

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