IGA Hangflugwochenende Arosa, 24. – 25. Juni 2023
Schlemmen, Segeln, Absaufen und in die Röhre schauen

Am Samstag 24. und Sonntag 25. Juni führte die IGA wieder den traditionellen «Aroser» durch. Durchaus erfolgreich, mit einem Dutzend Teilnehmern und fliegbarem Wetter an beiden Tagen.
Wobei… die Angabe des Datums ist eigentlich nicht ganz korrekt, da rund die Hälfte der Teilnehmer bereits am Freitagnachmittag oder -abend anreiste. Die frühe Anreise lohnte sich. Und damit sind wir bereits beim ersten Thema angekommen, dem…

Schlemmen
Wieder war das Hotel Hold unsere Unterkunft in Arosa, und wieder hat sich das gelohnt. Die Kombination aus herzlichem Empfang, fürstlichem Essen und günstigem Preis ist in Schweizer Touristenorten kaum mehr zu übertreffen. Vielen Herzlichen Dank dafür Margret und Housi!

Segeln und Absaufen
Wir konnten auf dem Tschuggen an beiden Tagen sehr brauchbares Flugwetter ausnützen. Am Samstag sahen wir zwar wenig Sonne und wir brauchten unsere Windjacken den ganzen Tag nicht auszuziehen. Aber die Windrichtung passte ziemlich gut, Thermik war auch vorhanden und mit unseren Modellen oftmals erreichbar.
Der Sonntag war ähnlich, aber noch etwas besser und die Sonne präsenter. Tipptopp.
Die Flugbedingungen waren, wie am Aroser schon gewohnt, etwas anspruchsvoll. Steigen bis an die Sichtgrenze wechselte sich mit imposantem Sinken ab. So konnten die Piloten innerhalb weniger Minuten alle Emotionen des Modellsegelflugs durchleben, von himmelhoch jauchzend an der Sichtgrenze bis zum vorsichtigen herumkratzen über dem Aroser Bärengehege.
Aber heutzutage ist das ja für die meisten Segelflieger kein Problem mehr. «Man» hat ja einen Motor. Den wenigen geizigen, motorlosen Segelfliegern blieben zwei Möglichkeiten, wenn die Thermik wieder einmal ausfiel: Sofort landen, oder weiter nach Aufwinden suchen, um anschliessend talwärts zu wandern und das «abgesoffene» Modell zu holen. Schade, wurde kein Absauf- und Wanderpokal vergeben. Der Chronist hätte ihn gewonnen.

In die Röhre schauen
Nein, das hat diesmal keine negative Bedeutung. Aber der Reihe nach: Auf dem Tschuggen steht knapp 200 m südlich unseres Startplatzes ein markanter, alter Steinbau, das Observatorium Arosa. Dieses wurde in der 1930er Jahren von der ETH errichtet und diente bis etwa 1980 der Beobachtung und Erforschung der Sonne. 2002 gab die ETH das Observatorium offiziell auf und die Anlage ging an die Bürgergemeinde Chur als Grundeigentümerin. Im Lauf der Jahre wurden die Instrumente abtransportiert und das Gebäude blieb als leere Hülle stehen.
Ab 2021 konnte die Astronomische Gesellschaft Graubünden das Observatorium übernehmen, renovieren und die ursprünglichen Instrumente wieder installieren. Sie plant, ab dem Sommer 2023 Führungen für Gruppen durchzuführen, natürlich mit Demonstration der Teleskope und weiteren Instrumente.
An unserem Aroser-Wochenende übernachtete im «Hold» auch ein Grüpplein, das am Finish des Observatoriums arbeitete. Ein Wort ergab das andere, und so erhielten wir am Sonntagvormittag als aller-allererste Gruppe eine hochinteressante Führung samt Blick durch mehrere Teleskope oder eben Röhren. Voilà!
PS: «In die Röhre schauen» hat allgemein die Bedeutung «leer ausgehen». Das gilt in unserem Fall überhaupt nicht.

30.06.2023 / Beat Jäggi

Bilder Beat Jäggi


Bilder Hans Dürst


Bilder Peter Widmer


Bilder Röbi Berg


Bilder Walter Keller