IGA Hochstarttreffen 14. November 2021

Die Idee
Bereits im Herbst 2020 hatten einige IGA-Mitglieder um Peter Hunn und Beat Jäggi darüber diskutiert, einmal ein kleines, informelles Segelflugtreffen mit Seilhochstart durchzuführen. Auslöser der Idee war, dass der Hochstart als Startmethode für den Alltag ausserhalb der Wettbewerbsklassen F3B, F3J und RES praktisch ausgestorben ist.
Ein grosser Teil unserer antiken oder «klassischen» Modelle war ja ursprünglich für Hochstart ausgelegt. Aber heute sind die meisten dieser Modelle mit einem Elektroantrieb ausgestattet – viel praktischer, zeitgemäss, aber irgendwie nicht ganz «artgerecht». Daher wollten wir versuchen, in einer Gruppe wieder einmal den guten alten Seilhochstart zu praktizieren.
Beschränkungen durch Covid-19, die Bewirtschaftung der Felder und Wetterkapriolen im Sommer sorgten dafür, dass wir unsere Idee im Frühjahr / Sommer 2021 nicht umsetzen konnten.

Ein Anlass für Schnellentschlossene und Spontis
Ende Oktober meldete sich dann Peter Hunn mit der Nachricht, dass er eine geeignete Wiese in Kölliken ausfindig gemacht und auch schon beim der Landwirt vorsondiert hätte. Zwar ist der Spätherbst nicht gerade Thermikflug-Hochsaison, aber es ging uns ja eher um einen Versuch. So beschlossen wir, die Organisation an die Hand zu nehmen, um unser Treffen noch im November 2021 durchzuführen.
Im Anschluss an den Herbsttreff in Schöftland besichtigten wir die in Frage kommende Wiese noch einmal und befanden sie für «geeignet». Sie bietet tatsächlich einige Vorteile. So liegt sie nahe beim Autobahnanschluss Aarau West und ist damit gut erreichbar. Auch die nutzbare Länge von gut 200 m und die Aussenlandefelder in der Umgebung (für alle Fälle…) sprachen uns an. Und vor allem: Sie liegt unmittelbar neben dem Modellflugplatz des Modellflugvereins «Eichli», dessen Infrastruktur wir mitbenutzen durften. Was wollten wir noch mehr!
Unsere Mitglieder wurden per E-Mail informiert. Erstaunlicherweise interessierte sich ein rundes Dutzend für unsere Schnapsidee. So waren wir jetzt unter Zugzwang und organisierten Kaffee, Kuchen, Hochstarteinrichtungen (bitte die Reihenfolge beachten!) und was es noch so brauchte.
Trotz «bescheidener» Wetterprognose setzten wir den Event auf den Sonntag, 14. November an.

Das Treffen
Der Sonntagmorgen begann wie vorhergesagt – grau. Diese Farbe blieb den ganzen Tag vorherrschend. Hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau, und jede Farbe noch in den Variationen nass, feucht und halbtrocken.
Aber unsere Mitglieder hielten Wort und reisten nach Kölliken. Wir zählten tatsächlich ein rundes Dutzend Freunde aus der IGA plus ein paar «Einheimische», Mitglieder des Modellflugvereins «im Eichli».
Für unser erstes Treffen verzichteten wir absichtlich auf Vorgaben, welche Modelle erwünscht oder zugelassen seien – die Hochstarts waren unser Ziel! So deckte unser Flugzeugpark ein weites Spektrum von hochstartfähigen Seglern ab. Von «echten» Antikseglern der 1940er Jahre über die allgegenwärtigen Amigos I, II und V, Modelle aus den 1970ern bis hin zu einigen modernen Modellen. Und «beinahe» alle ohne Motor!
Wir konnten die Elektrowinde von Hans Dürst (ein sehr patentes Teil, das auch zerbrechliche Modelle sanft hochschleppt), ein Gummiseil und ein Startseil für Handschlepp mit Umlenkrolle einsetzen und somit drei Hochstarttechniken ausgiebig durchspielen. Alles in Variationen von zaghaft bis «zackig mit Schuss».
Tatsächlich wurde fleissig geflogen und die Modelle konnten, dem Wetter zum Trotz, zahlreiche erstaunlich schöne Flüge absolvieren. Einzelnen Starts merkte man das mangelnde Hochstarttraining an – aber Übung macht ja scheints den Meister. Das Treffen verlief auch nicht ganz bruchfrei. Aber auch hier gilt, Modelle kann man reparieren oder ersetzen, Erfahrungen muss man machen! Und - wir hatten Spass, trotz garstigem Wetter!

Hat das Treffen eine Zukunft?
Ganz klar, wir hoffen es! Peter Hunn versucht, den Modellflugverein «im Eichli» von einem Treffen im nächsten Sommer zu überzeugen. Die Aussichten scheinen gut zu sein.
Also, auf ein neues Treffen im Jahr 2022. Etwas weniger «spontimässig improvisiert», dafür offiziell ausgeschrieben, bei hoffentlich besserem Wetter, mit noch schöneren Starts und Flügen und ebenso gutem Kuchen wie bei unserem Versuchsanlass.
Macht doch schon einmal ein paar hochstartfähige Modelle klar. Ich freue mich darauf!
Zum Schluss: Vielen Dank an den Modellflugverein «Eichli» für die Gastfreundschaft und an alle Teilnehmer, die trotz unsicherem Wetter den Weg nach Kölliken auf sich genommen hatten. Und natürlich an die Familie Hunn für die ganzen Vorarbeiten, vom Gelände-rekognoszieren bis zum Kuchen backen!

Beat Jäggi, Mit-Improvisator und Chronist