Peter Ziegler, 14. Dezember 2014

Als das Motormodell Frechdax von HEGI erschien war ich 6 Jahre alt. Weitere 6 Jahre später kaufte ich mir diesen Baukasten mit dem sorgsam gesparten Sackgeld und dem Geld, welches ich sonst so bei Arbeiten in der Freizeit erhielt. Das eigentliche Traum-modell, der Bausatz für den Piper PA-22 Tri Pacer, war für mich unerschwinglich und der Frechdax kam diesem im Aussehen recht nahe. Ich besaß endlich ein Motorflugmodell und nicht nur Segler und Gummimotor-Modelle.

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Eine RC-Anlage besaß ich nicht, so dass das Modell mit einem 0,8 ccm-Cox-Motor als Freiflugmodell zum Einsatz kam. Einige Jahre später erhielt ich von meinem Paten eine RC-Anlage (Metz Mecatron, 27 MHz) geschenkt, da einer seiner Söhne dafür keine Verwendung mehr hatte. Nun gehörte ich auch dazu, zu den Modellpiloten mit einem ferngesteuerten Modell. Seite und Höhe musste reichen. Der Motor, mittlerweile ein 1,5 ccm Glühzünder, lief dabei mit Vollgas um das zusätzliche Gewicht bewegen zu können. Bei einem missglückten Landeanflug ging das Modell zu unreparierbar zu Bruch.

Jahrzehnte später an einem Antikmodellflug-Treffen in Zofingen sah ich einen Frechdax unter den Modellen. Da fasste ich den Entschluss, dieses Modell, mein erstes Motor-modell, werde ich nochmals bauen. Bei Helmut Regenhardt bestellte ich den Bauplan des Modells und beim stöbern im World wide Web fand ich in Deutschland einen Anbieter eines Bausatzes mit CNC-gefrässten Teilen. Auch diesen Bausatz besorgte ich mir.

Der Vergleich des Bausatzes mit dem Hegi-Bauplan ergab viele Unstimmigkeiten. Der Bausatz entsprach nur dem Äußeren nach dem Hegi-Modell. Ansonsten wurde die Konstruktion massiv geändert und total auf Elektroflug konzipiert. Das ganze Projekt wurde schubladisiert.

Im Rahmen des Aufarbeitens meiner vielen ungebauten Modelle (Plastik, Schiffe, Flugzeuge) kam diesen Herbst auch dieser Frechdax-Bausatz dran. Ich entschied mich dabei, das Modell nach dem originalen Hegi-Plan zu bauen und nur falls dienlich, Teile des Bausatzes zu verwenden.

Tragfläche: Hier fanden der aus sehr hartem Balsaholz gefräste Haupt- und Hilfsholm für die korrekte V-Form Verwendung. Dazu die Rippen, welche im Bereiche der Nasen- und Endleiste beschnitten wurden.

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Leitwerke: Im Bausatz waren dies vorgefräste Teile aus 2,5 mm Balsa. Keine Stegbauweise, sondern volle Brettchen. Laut Plan haben die Leitwerke aber eine Stärke von 4 mm. Hier habe ich die Brettchen mit 1,5 mm Balsa aufgefüttert, dabei verläuft die Faserrichtung rechtwinklig zur Richtung aus dem Bausatz. Danach die Stegbauweise auf-gezeichnet und die Aussparungen zwischen den Stegen ausgeschnitten.

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Rumpf: Hier wurden nur die vorgebogenen Fahrwerksdrähte verwendet. Ansonsten habe ich den Rumpf nach Plan aufgebaut.

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Bespannung:   Auf eine Papier-Bespannung habe ich verzichtet, da ich noch viel Solartex-Gewebefolie an Lager habe. Somit wurde das Modell damit bespannt.

Antrieb/RC-Anlage: Von den Verbrennungs-Motoren habe ich mich schon seit Jahren getrennt. Es war also klar, dass nur ein Elektroantrieb zum Einsatz kommt. Somit habe ich einen Brushless-Motor mit entsprechendem Regler, welcher auch die Stromversorgung der RC-Anlage übernimmt eingebaut. Dazu werden Seiten- und Höhenruder angesteuert.

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Wann das Modell zum Erstflug startet hängt vom Wetter ab. Rollversuche auf der Quartierstrasse fanden bereits statt und der Frechdax lässt sich gut auf Kurs halten.


Hier noch Bilder vom Flug: