Autor: Peter Widmer

Hangfliegen Trogen, Sonntag 27. September 2015

Die Wetterprognosen stimmten und es hatten sich immerhin 14 Leute zu diesem traditionellen Anlass angemeldet. Wenigstens zum Mittagessen. Also fuhren Hans und ich frühmorgens los und viel zu früh erreichten wir Trogen. Stockdichter Nebel, so dicht dass wir kaum ein angeschriebenes Haus fanden worin wir zuerst mal einen heissen Kaffee schlürfen konnten. Und wie sahs oben im Sand aus? Ja der Nebel war noch ein klitzekleines Stück dicker. Nicht mal ins ins Startgelände hinauf reichte die Sicht. Also gabs bei der Wirtin Frau Schläpfer schon wieder Kaffee und Gipfeli. Und einige blieben hocken bis das Mittagessen aufgetischt wurde. Nicht hocken blieb der Nebel, denn um die Mittagszeit konnte man den Startplatz ausmachen und die Sonne zeigte sich ab und zu als milchige Scheibe. Das Abschied nehmen bei Frau Schläpfer fiel trotz dem sich bessernden Wetter bei manchem langjährigen Modellflieger schwerer als sonst. Denn nach dem unerwarteten Tod ihres Ehemannes wird es ab Oktober kein Restaurant Sand mehr geben. Wir Albatrössler waren so quasi die letzte Gruppe im Hause Sand.

Nach und nach fanden sich alle, mit und ohne Flieger oben am Startplatz ein. Da der Landbesitzer noch ein paar Tage früher seine Kühe dort oben weiden liess, hatte der Bauer den Platz fein säuberlich von den Kuhfladen gereinigt. Von hier aus ein herzliches Dankeschön an den unbekannten Bauer. Und dann ging es nicht lange bis die ersten Segelmodelle in der Luft waren. Und ebenso schnell mussten wir feststellen, dass die angekündigte Bise nicht wunschgemäss den Hang hochblies. Sondern bereits viel zu stark verwirbelt und bockig ganz von rechts her über die kleinen Hügel und Wäldchen daher kam. Und der arme Fredi musste sein Modell weit unten nach langem Fussmarsch bergen und wieder hoch tragen. Ja die Bise blies einmal mehr nicht nach unseren Vorstellungen. Trotzdem versuchten nach und nach einige Wagemutige ihre Segler in die Luft zu bringen. Glücklich schätzen konnten sich die Besitzer eines motorgetriebenen Seglers. So versuchte auch Beat sein Glück. Mit Hilfe von Meister Zöpfli als Testpilot flog das Modell mit dem schönen Namen „AIRFISH“ doch einige Runden und da es die Windverhältnisse zuliessen, gelangen auch die Landungen „hinderem Hag“ perfekt, also mehr oder weniger auf der Leeseite. Wir benutzten die Bise jedoch auch als Freiluft-Windkanal und Hansruedi konnte so meine 1942er Ente D-113 von Arnold Degen wenigstens überprüfen wie die Ruder reagierten oder ob die Lage des Schwerpunktes in etwa am richtigen Ort sass. Bald hiess es jedoch wieder zusammen zu packen, den Platz schön sauber wieder den Vierbeinern und seinem Meister zu überlassen und ins Modellmuseum von Frederic zu dislozieren.

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Beat in gelöster, aber voll konzentrierter Haltung beim Steuern seines Airfishes

Es ist jedesmal ein besonderes Erlebnis Gäste von Fischers zu sein. Schon wegen dem Museum. Verdursten oder gar verhungern mussten wir alle aber auch nicht. Kuchen, Luzerner Fladen, Kaffee und jede Menge kalte Getränke halfen mit die leidigen Windverhältnisse vom Nachmittag zu vergessen. Nur allzu schnell verging die Zeit beim Fachsimpeln, von kommenden Projekten zu erzählen und einmal mehr auch längst vergangene Zeiten wieder aufleben zu lassen. Aber es war draussen noch nicht dunkel, wenigstens als wir weg fuhren und den gastlichen Ort in Trogen, aber auch Regula und Frederic wieder alleine liessen. Euch beiden ein ganz dickes Dankeschön für Eure Gastfreunschaft.

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